Die Verantwortlichen muss, bei aller Freude über den tollen Erfolg, ein gewisses Unbehagen beschlichen haben, wussten sie doch, welchen Aufwand die neuerliche „Aufrüstung“ zur 1. Bundeliga erforderte, um wenigstens zu bestehen. Und sie lagen richtig. Trotz einer soliden Besetzung mit Bela Mesaros, Bernhard Ilchev, Volker Stippich, Wolfgang Gross, Ulrich Gross und Stefan Bublat erreichte das Team nur den letzten Platz. Für den TTC war es der vorerst endgültige Abschied von der 1. Bundesliga. Keiner der Spieler blieb dem TTC treu. Auch Bundesliga-Absteiger waren begehrt und hatten ihren Preis. Nimmt es Wunder, dass die Führung des TTC Portas, mit dem Blick für die Realität, die 2. Bundesliga überspringen und die drittklassige Oberliga als Auffangstation wählen wollte? Da fanden sich sechs Unentwegte: Oliver Moser, Elmar Wieland, Haward Speer, Wolfgang Bindemann, Matthias Fleischer und Ralf Munser. Sie wollten die Saison 86/87 in der 2.Bundesliga spielen, auch mit dem unabänderlichen Abstieg vor Augen, als Lehrjahr sozusagen. Und es wurde durchgezogen. Nach Punkten verloren, an Erfahrung gewonnen, so ließ sich der vorletzte Platz und der Abstieg in die Oberliga interpretieren.

Positives gab es von anderen Vereinsebenen zu vermelden. Sportwart Michael Beck wurde als Schiedsrichter vom DTTB für die „Deutsche“ nominiert. Große TT-Secretin-Show zum Auftakt des 30-jährigen TTC-Jubiläums im Kultur- und Sportzentrum Martinsee vor über 1000 begeisterten Zuschauern. - Peter Schrodt wurde Jahressieger im beliebten TTC-Preisskat. - Anlässlich der 775-Jahr-Feier Heusenstamms empfing man im September 1986 die Sportfreunde der Partnerstadt Tonbridge.

Mit dem Start in die Oberliga SW 87/88 erwartete den TTC eine neue Aufgabe. Neuordnung war gefragt unter Berücksichtigung des Möglichen, des wirklich Machbaren. So kam es zu der Formation mit Hamid Ehteshamzadeh, Eddy Soetomo, Wolfgang Bindemann, Bernhard Ilchev, Frank Pinter, Ralf Munser und Wolfgang Hild. Am Ende stand mit 26:18 Punkten der 4 Platz.

Das Spieljahr 1988/89 brachte mit der neu gebildeten und zwischen 2. Bundesliga und Oberliga eingeschobenen Regionalliga gleich eine neue Herausforderung mit sich. Wollte sich der Verein nicht plötzlich in der Viertklassigkeit wiederfinden, so musste das Ziel Aufstieg in die Regionalliga heißen. Also rüstete sich der TTC mit Heinz Sommer, Bernhard Ilchev, Hamid Ehteshamzadeh, Christoph Paul, Frank Pinter, Wolfgang Hild und Matthias Fleischer für die Runde 1988/89. Trainer war Enes Gazic. Die Truppe wurde mit 37:7 Punkten Meister und hatte den Aufstieg in die Regionalliga Südwest geschafft!

All das liest sich so glatt, scheint so einfach. Nichts deutet auf die großen Anstrengungen hin, die für die Repräsentanz in den oberen Etagen des Leistungssports Voraussetzung waren, dem Vorstand aufgebürdet, allen voran F.-Günter Jörg, der höchst ambitioniert über den gesamten Berichtszeitraum den TTC-Spitzensport steuerte, zeitweilig von Rolf Barner unterstützt.

So begann die Saison 1989/90 in der Regionalliga SW mit der Formation: Heinz Sommer, Hamid Ehteshamzadeh, Christoph Paul, Frank Pinter, Bernhard Ilchev, Alexander Krießbach und Matthias Fleischer. Trainer Miklos Samborsky, mit Sachverstand und Ehrgeiz ausgestattet, führte das Team prompt zur Meisterschaft, und das hieß erneut Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Die Vereinsführung erfüllte es zwar mit Stolz ob der erbrachten Leistung, aber es kam nicht gerade Euphorie auf. Nach den gemachten Erfahrungen war die 2.Bundesliga eine undankbare Spielklasse, mit weiten Wegen und hohen Ausgaben, und doch nicht erstklassig. Mit Peter Noha, Florin Vaida, Heinrich Lammers, Heinz Sommer, Matthias Ruppert, Frank Pinter und Trainer Miklos Samborsky hatte man sich zwar um ein solides Team bemüht, doch blieb am Ende nur der erneute Abstieg!

In den unteren Klassen wurde durchaus erfolgreich gespielt. In der Spielsaison 1991/92 war der TTC mit 9 Herren- und 3 Jugend-/Schülermannschaften aktiv, nachdem die Damenmannschaft mit Monika Linzmaier, Evelyn Appel, Britta Rüth, Klaudia Schmidt und Monika Altmann, kurz zuvor noch in die Bezirksklasse aufgestiegen, zurückgezogen werden musste. Der Verein zählte 201 Miglieder, 69 davon entfielen auf die Alterklasse 18 Jahre und jünger.

Auch die Veranstaltungen kamen nicht zu kurz. So war der TTC im Januar 1991 Ausrichter der Hessischen Tischtennis-Meisterschaften der Senioren und Junioren in der Mehrzweckhalle des Kultur- und Sportzentrums Martinsee. Schirmherr war Bürgermeister Josef Eckstein. Lob erntete der Verein vom HTTV für die vorbildliche Abwicklung der Meisterschaften. Mit Rudolf Adler und Rolf Barner qualifizierten sich zwei TTC-ler durch einen gemeinsamen 3. Platz für die „Süddeutschen“.

Im Dezember 1991 wurden die TTC-Vorsitzenden Hans Schroth und F.-Günter Jörg von Bürgermeister Josef Eckstein für ihr langjähriges, gemeinnütziges und erfolgreiches Wirken im TTC-Heusenstamm mit der Ehrenplakette der Stadt Heusenstamm ausgezeichnet.

Das Spieljahr 1991/92 sah die Portas-Truppe also wieder in der Regionalliga Südwest, und da wollte man auch bleiben. Denn immerhin: mit der Zugehörigkeit zur dritthöchsten Spielklasse blieb der TTC Heusenstamm die erste Adresse in der Offenbacher Region! Und man erreichte Platz 4 mit der Formation Joszef Leinweber, Heinz Sommer, Matthias Ruppert, Frank Pinter, Andreas Hain und Dragan Manojlovic. Der Neuanfang war gemacht.

Für 1992/93 wurden insgesamt 8 Herrenmannschaften gemeldet. Andreas Hain, Neuzugang des vergangenen Jahres und Spieler der Ersten Mannschaft, engagierte sich intensiv im Schüler-/Jugend-Bereich mit dem Ergebnis, dass neben einer Jugendmannschaft weitere 3 Schülermannschaften sowie 2 Mannschaften der C-Schüler (bis 10 Jahre) gemeldet werden konnten. Die „Erste“, bestehend aus Joszef Leinweber, Christian Ehrlich, Wolfgang Hild, Elmar Wieland, Michael Hausmann und Andreas Hain, behauptete sich mit 22:18 Punktenund dem 3. Platz. Im Folgejahr, also 1993/94, erarbeitete sich das Team wieder den 4. Platz mit Joszef Leinweber, Christian Ehrlich, Torsten Becker, Daniel Sporcic, Matthias Fleischer und Andreas Hain.

 

Da wäre noch über die Vereinsmeisterschaften des TTC zu berichten. Sie wurden alljährlich ausgetragen. Den passenden Rahmen für die Ehrung der Vereinsmeister bildete jeweils die Weihnachtsfeier, welche längst zum beliebtesten gesellschaftlichen Ereignis des Vereins geworden war, nicht zuletzt auch wegen der stets attraktiven Tombola, und dank des unermüdlichen Einsatzes von Walter Pöhlmann, seines Zeichens Vergnügungswart seit vielen Jahren.

Ein schöner Brauch war die Ehrung von Mitgliedern als „TT-Spieler des Jahres“, die sich besonders verdient gemacht hatten. Es wurden gewählt: 1977 Rudolf Adler, 1978 Jürgen Rebel, 1979 Enes Gazic, 1980 F.-Günter Jörg, 1981 Walter Pöhlmann, 1982 Günther Scherer, 1983 Emil Gerich, 1984 F.-Günter Jörg, 1985 keine Wahl, 1986 Rolf Barner, 1987 Michael Eck, 1988 Roland Massoth, 1989 Carl-Heinz Hartmann, 1990 Heinz Sommer, 1991 Günther Scherer, 1992 Andreas Hain, 1993 Rudolf Adler, 1994 Christoph Paul und Schließlich 1995 Rudi Kummer.

Die Liste der verdienten Mitglieder wäre unvollständig ohne den Namen Arthur Krüger. Er war der gewählte Betreuer der 1. Mannschaft, hochmotiviert und im Stil einer „Mutter der Kompanie“.- 

Wieder trat die Portas-Truppe in der Regionalliga SW 1994/95 an und beendete die Runde mit einem 3. Platz und 26:10 Punkten. Robert Smrekar, Christian Ehrlich, Torsten Bekker, Frank Pinter, Andreas Hain und Björn Uhrig bildeten das erfolgreiche Team.

Und damit war der TTC Heusenstamm im 40. Jubiläumsjahr angelangt. Die aufgezeigten Erfolge waren nicht von ungefähr gekommen. Ein Blick auf die Liste all der Mitglieder, die sich in den Dienst der Vorstandsarbeit gestellt hatten, sei es für eine Wahlperiode oder mehrere, ist lang. Bis 1987 gab es noch den Vorstand und den erweiterten Vorstand. Danach kam eine von juristischen Gesichtspunkten geleitete und modernisierte Neufassung zum Tragen, die den Dreier-Vorstand und den Verwaltungsrat vorsah.

So waren in dem „Großvorstand“ um Hans Schroth über 40 Jahre hinweg die Namen folgender Mitglieder zu finden: Rudolf Adler, Rolf Barner, Michael Beck, Elke Benzin, Heinz Dreesen, Michael Eck, Emil Gerich, Gaetano Guarnaccia, Andreas Hain, Carl-Heinz Hartmann, Jürgen Heberer, Silvia Helm, Thomas Herzog, Peter Hofmann, Kurt Hohls, F.-Günter Jörg, Willi Kolb, Gerhard Köhler, Bernhard König, Herbert Kranz, Arthur Krüger, Karl Heinz Lang, Monika Linzmaier, Karl-Heinz Löchel, Zoran Manojlovic, Karl Manus, Roland Massoth, Karl Michel, Dietmar Mohr, Torsten Poppert, Lothar Rammelt, Alfred Rautenberg, Edmund Reitz, Günther Scherer, Manfred Scholz, Dr. Christoph Schröder und Walter Tielke.

 Zur 40-jährigen Jubiläumsfeier am 30. September 1995 im vollbesetzten Pfarrheim St. Cäcilia konnte Hans Schroth, selbst Jubilar mit 40-jähriger „Amtszeit“ als Erster Vorsitzender, rund 200 Gäste begrüßen. Neben Vertretern der politischen Parteien und heimischen Sportvereine zählten auch der Präsident des HTTV Dieter Wedekind und Bürgermeister Josef Eckstein zu den Gratulanten. Zudem sorgten Ansprachen und Ehrungen, ein erlesenes Buffet sowie die musikalische Untermalung durch ein Streichquartett, mit Werken von Mozart, für ein rundum gelungenes Jubiläumsfest.

Bei der Jahreshauptversammlung kam es, nicht ganz überraschend, zu einem Führungswechsel. Hans Schroth ging in den verdienten Ruhestand, und Heinz Dreesen wurde neuer 1. Vorsitzender. Neu im Verwaltungsrat waren: Bernd König (Verbandsspielleiter), Emil Gerich (Jugendwart), Michael W. Beck jun. (Schülerwart), Günter Boening (Gerätewart), Karl Chr. Manus (Schriftführer), Uwe Scholz (Beauftragter für Breitensport), Wolfgang Beer (Beisitzer Jugendarbeit), Karl Michel (Sonderaufgaben), sowie die Kassenprüfer Karl Buseck und Heiner Wilke-Zimmermann.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres wurde der TTC mit der Ausrichtung der Kreismeisterschaften 1995 betraut. Vom 13.-15. Oktober spielten 224 Teilnehmer um den Titel in verschiedenen Klassen. Mit Oliver Bohländer wurde ein TTC-Spieler Kreismeister in der Klasse A. Weitere 2. und 3. Plätze im Einzel und Titelplätze im Doppel rundeten die recht gute Bilanz des TTC ab.

Am 15. November 1995 wurde Hans Schroth die Ehrenmitgliedschaft verliehen!

Ein besonders verdientes Mitglied hatte der TTC in Michael Beck, gerne einfach „Mibe“ oder „Mischi“ genannt, und das nicht nur für seine Leistungen als Sportwart, sondern auch für seine Kontaktpflege zu ungarischen Spitzenspielern, begünstigt durch seine Kenntnis der ungarischen Sprache und die Bindung zu diesem Land.

Vom 1. bis 3. Dezember 1995 war der TTC Ausrichter der Bezirksmeisterschaften des neuen TT-Großbezirks Süd. Dieser, entstanden durch die abgeschlossene TT-Gebiets- und Verwaltungsreform, setzte sich aus den TT-Kreisen Bergstrasse, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Odenwald, Frankfurt und Offenbach zusammen. Diese Veranstaltung sah 385 Aktive (73 Damen und 312 Herren) am Start.

Von den TTC-Teilnehmern konnten sich mit dem Titel eines Hessenmeisters schmücken: Ernst Fischer in der Klasse A sowie Karl Buseck und Gerald Seefellner in der Senioren Altersklasse II im Doppel. Den Sprung aufs „Treppchen“ schafften außerdem Christoph Paul, Michael Keller, Rudolf Adler, Walter Altrichter, Björn Uhrig, Bernard Vuko und Vedran Gazic. Ein schöner TTC-Erfolg.-

Und dann kam eine Meldung für die Schmunzelecke, eine Meldung, rekordverdächtig und nicht alltäglich: <Am 5. Dezember 1995 wurde der am Vortag geborene Robert Michael Jörg als jüngstes Vereinsmitglied eingetragen>. Damit sind im TTC 3 Generationen der Linie Jörg vertreten. Bei der möglichen Ehrung für 25 jährige Mitgliedschaft im Jahre 2020 dürfte für Furore gesorgt sein! Vater Thomas, bekanntlich ehemals sehr erfolgreicher Schüler und Jugendspieler des TTC, hatte seinen Wohnsitz nach Grünwald, bei München und danach nach Bamberg verlegt, blieb aber dem TTC stets eng verbunden.